Sonntag, 10. Juli 2016

Nocheinmal Washington ... und die Vulkane

Washington und die Vulkane:

Wir verließen Portland und fuhren erneut zurück nach Washington State.
Unsere letzte Reiseetappe ...

Erstes Ziel: Mount St. Helens, ein ruhender Vulkan, der das letzte Mal 1980 ausbrach. Damals verloren 57 Menschen ihr Leben.
Hier ein informativer Wikilink:
Mount St. Helens
Inzwischen zieren wieder Bäume und Sträucher das ehemals zerstörte Land und eine Menge Tiere haben sich ihren Lebensraum dort zurückerobert.
Dennoch erkennt man, was der Ausbruch damals anrichtete.

Mount St. Helens

Nach diesem Ausflug ging es erstmal auf Herbergssuche.
Im Relax Inn in Chehalis bekamen wir ein Zimmer mit Balkon (sehr selten in den Motels).
Wir besichtigten das kaum erwähnenswerte Städtchen, suchten vergeblich nach dem alten ‚Steamtrain‘ und dem dazugehörigen Bahnhof, und schossen ein paar Fotos.

Eine der zahlreichen Antiquitätenläden der Dörfer

Das 'Theatre' von Chehalis - Die Info: open soon steht dort wohl schon seit den 6oern.
Solche Ortschaften präsentieren sich oft mit einer ‚Historic Downtown‘, das bedeutet einfach, es gibt eine Mainstreet, an der die ältesten Häuser der Stadt stehen (meistens zw. 1870 und 1930 errichtet). Das gefällt mir ganz gut. Manchmal sind diese ‚Hauptstraßen‘ ganz hübsch, manchesmal lohnt es sich nicht. Jedenfalls ist es ist ein Hobby von mir solche Mainstreets genauer zu begutachten (zwischendurch heißen sie auch anders, aber man erkennt sie IMMER).

Danach ein gutes Abendessen im danebenliegenden ‚Kit Carson‘ wo wir endlich wieder ein Steak bekamen, dann ab auf den Balkon in der Sonne sitzen und ein Bier, oder in meinem Falle – einen Plastikbecher Wein genießen. Doch kaum verschwand die Sonne, wurde es kalt.

Nach einer ziemlich ruhigen Nacht ging es zum Mount Rainier, dem mit 4.392 Metern höchsten Gipfel der Kaskaden-Kette. Ein weiterer Vulkan, der als schlafend gilt. 
Mount Rainier

Lahare sind die größte Gefahr, die vom Mount Rainier ausgeht, große Schlamm- und Schuttströme. Auch ist er in der Lage, heiße Lava auszustoßen.
Durch die Höhe des Berges herrschen hier verschiedenste Wetterverhältnisse.
Schnee auf der einen Seite, im Regenschatten dafür weniger Niederschläge.
Auch die Vegetation ist unterschiedlich. Der Fuß des Bergs ist teils in dichtem Urwald oder Regenwald gehüllt. In höheren Lagen geht die Vegetation in einen Gebirgswald über, und schließlich in eine subalpine Wald- und Wiesenlandschaft mit einer im Sommer fantastischen Blütenvielfalt.
Wir waren ein wenig zu früh, um die gesamte Blütenpracht zu erleben.

Oberhalb der Baumgrenze ab 2100 Metern beginnt die arktisch-alpine Flora, und noch weiter oben, ab 2700 Metern beginnt die Zone des ewigen Schnees.

Im sogenannten Paradise-Areal fallen im Winter durchschnittlich 17 Meter Schnee.
Paradise ist übrigens der meistbesuchte Ort dieses Berges.
Viele Wanderstrecken beginnen hier.
Kletterer, Wanderer, Schifahrer und Tourengeher wechseln sich ab.
Hier steht auch das historische Hotel Paradise Inn. Seit es 1916 eröffnete, hat es eine ganze Menge Gäste beherbergt.
Paradise Inn
Übrigens wird auch dieses Berghotel von Geistern abgestürzter Wanderer und Schifahrer heimgesucht. Zumindest behaupten das einige, die dort genächtigt haben. Andere wieder erzählen von Bergwanderungen, bei denen sie sich verirrten, dann tauchte ein Bergkletterer auf, der ihnen den richtigen Weg zeigte, nur um kurz darauf wieder spurlos zu verschwinden. Seltsam, aber so wird es erzählt.

Paradise Inn - Innenansicht
Wir beschlossen jedenfalls, nicht im Paradise Inn zu nächtigen (was vielmehr am überteuerten Preis liegt, als an den Geistern - außerdem hat nicht jedes Zimmer ein eigenes Bad oder eine Dusche).
Stattdessen kehrten wir ins Guesthouse Inn in Enumclaw ein (tut mir leid, aber die Orte tragen alle seltsame Namen - liegt an den Ureinwohnern).
Auch hier gab es ein Restaurant daneben. Diesmal ein Mexikanisches.
Wir sind mit dem ‚mexican food‘ eher vorsichtig, doch das Lokal war sehr gut besucht und wurde uns auch von der Motel-Crew empfohlen. Also riskierten wir, dort zu essen.
Wir wurden nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil: riesige Portionen, die für einen allein nicht zu schaffen sind. Viel Reis, dazu black beans, Fleisch in kleinen Stückchen, aromatisch bis scharf gewürzt und sehr schmackhaft. Ein Bier für jeden dazu, und zum Abschluss einen echt guten Tequila.
Danach waren wir so voll, dass wir auf eine weitere ‚HistoricTown-Besichtigung verzichteten. Stattdessen beendeten wir den Abend mit fernsehen und Pläne schmieden.

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