Dienstag, 30. September 2014

Nashville & Memphis


24. Sept. – 27. Sept: 
Auf den Weg nach Nashville besuchten wir noch den Friedhof in Hendersonville, wo die Carter-Cash- Familie begraben liegt.



Dann war es endlich soweit!
Wir erreichten Nashville – die Countrystadt überhaupt - lebhaft, gemischt, doch auf jeden Fall voll mit netten Menschen und Pure Countrymusic



Die, wohl berühmteste Straße hier ist der ‚Broadway‘ voll mit Bars, Geschäften und Restaurants. In fast jedem Lokal spielt eine Live-Band.



 Wir fielen ins Margaritaville ein, eine Bar-Kette vom Countrysänger Jimmy Buffet. Dort verbrachten wir einen unterhaltsamen, langen Abend mit guten, in der Szene bekannten Countrysängern, die noch auf ihre große Chance warten. 


Der Abend war einfach toll! Am liebsten wäre ich viel, viel länger dort geblieben.
Nashville wirkt auf mich sehr sicher. Selbst in den Nebengässchen der Gegend um den ‚Broadway‘ kann man sich ohne weiteres zur jeder Tageszeit aufhalten. Klar, sollte man die menschenleeren Gegenden meiden, aber das ist überall auf der Welt so.
Am nächsten Tag fuhren wir in die Countrymusic- Hall of Fame, wo einem sehr anschaulich die Geschichte dieser einprägsamen Musikrichtung näher gebracht wird. Sämtliche Berühmtheiten der Szene seit den 20er Jahren sind dort vertreten, wobei ich mit den alten Countrysängern der 20er, 30er und 40er ehrlich gesagt nichts anfangen kann. Erst ab den 50ern beginnen die Namen für mich Sinn zu ergeben. 





Hank Williams, Conway Twitty, Merle Haggard usw. sind die ersten alten Namen die mir etwas sagen, dann folgen typische Namen wie Willie Nelson, Johnny Cash (mag ich gerne) und Waylon Jennings.
Mit den neueren Musikern fange ich am meisten an. Ich höre unter anderem ganz gerne Garth Brooks, Blake Shelton, Brad Paisley.
The Country Music Hall of Fame war jedenfalls sehr interessant. Wir hatten auch eine Tour in das ‚Studio B‘ wo unter anderem Elvis, Waylon Jennings und Roy Orbison ihre Platten aufnahmen. Elvis hat dort dreiviertel all seiner Platten aufgenommen. 





Nach einem weiteren Spaziergang am Broadway, fuhren wir noch kurz zum Blue Bird Café  – eine der bekannten Lokalitäten der Serie ‚Nashville‘.



Am Abend durften wir die berühmte Grand Ole Opry besuchen, wo auserwählte Countrymusiker ein paar Nummern zum Besten geben dürfen. 



Die Show findet an drei Tagen in der Woche statt und wird im Radio live übertragen. Wenn es etwas daran zu kritisieren gibt, dann am ehesten die Werbeeinblendungen, die ein bisschen nerven können.
Dennoch ein nettes unterhaltsames Ende für unseren Aufenthalt in Nashville.

Memphis - 27. Sept. 2014

Unser Motel lag genau neben Graceland, und wir wurden sofort mit Elvis-Music berieselt.
Da wir gleich bei Graceland 'wohnten' machten wir zuerst eine Tour dorthin.


Unsere Graceland Tour war wirklich super, bis auf das ‚Antreiben‘ des Hausführungsteams, wodurch man ein wenig in Stress geriet. Das ärgerte mich sehr.
Immerhin legst du viel Geld für ein paar Räumlichkeiten hin, und dann wirst du eher unfreundlich behandelt und wie wild durchs Haus getrieben.


Der Jungleroom - wird im Song 'Walkin' in Memphis erwähnt
Wie auch immer -  entschädigt wurden wir dann, als wir endlich auch die Umgebung der Elvis-Wohnstätte betreten durften. Dort durften wir uns Gott sei Dank frei bewegen. Stallungen, Weidekoppeln und der Meditation Garden boten ein entspannendes Umfeld nach der Durchpeitscherei im Inneren des Hauses. 


Before Elvis, there was nothing – sagte schon John Lennon über den King of Rock’n Roll und irgendwie hatte er Recht.


Am frühen Abend fuhren wir endlich nach Downtown Memphis rein auf die berühmte Beale-Street.
Die Straße wird am Abend von der Polizei abgesperrt, damit man ungestört herumlaufen, trinken, essen und Blues hören kann. Wenn ich ungestört sage, meine ich: gut bewacht.




Die Beale-Street ist, wie schon der ‚Broadway von Nashville‘ eine reine Vergnügungsstraße.
Wir gerieten in eine unterhaltsame ‚Rainbowparade‘, aßen gut zu Abend und hörten ein paar Blues-Nummern.






Ich fand es wirklich toll, auch wenn ich zugeben muss, Blues macht mich irgendwann müde.  Aber die Stimmung dort ist wirklich fantastisch!
Die Beale Street ist eine der Orte in den Staaten, wo man, wie auch am Broadway von Nashville, auf der Straße Bier sichtbar und ohne Papiersäckchen trinken darf.
Sonst hat Downtown Memphis nicht mehr viel zu bieten, aber es genügt.
Ich rate davon ab, irgendwo anders dort herumzuhängen, da die Gegend ringsherum nicht sicher ist.  
Ein waches Auge erkennt aber auch das ganz von allein.  
Es ist bereits tief im Süden, die Leute sind ärmer. Die Gegenden um die Beale Street herum sind größtenteils ‚schwarz‘ und man erkennt deutlich, wohin man sich nicht begeben sollte.


Donnerstag, 25. September 2014

Unterwegs im Great Smoky Nationalpark



Gestern, 23. Sept. 2014 waren wir unterwegs im Great Smoky Nationalpark.



Zuerst begutachteten wir das schöne Cades Cove.  Besonders die Amerikaner lieben die Aussicht über die weitläufigen Täler der Smokys  mit den Bergen im Hintergrund. Auch gibt es eine spannende Strecke, die unser Auto, ein Ford Escape ganz gut bewältigt hat.





Wir besuchten ebenso den berühmten ‚Dragon Tail‘ der mitten auf der berühmten Motorradstrecke ‚Devils Triangle liegt.



 Danach  fuhren wir unter anderem durch Cherokee, wobei man sofort bemerkt, dass es sich hierbei um ein Indianerreservat handelt.
Die einheimischen ‚Native People‘  verkaufen leichtgläubigen Touristen Indianerschmuck und sonstige Dinge, haben ein Casino und eine Menge Shops, bei denen man zwangsläufig an die Billigproduktionen auf diversen Märkten erinnert wird.
Sie sind, wie ich bei meinen USA- Aufenthalten schon oft genug bemerkt habe, eher unfreundlich und rühren nur bedingt einen Finger, wenn du an einem der Stände etwas kaufen willst. Nicht gerade besonders geschäftstüchtig, dafür strafen sie dich mit Arroganz.
Die eine Hälfte bleibt auf ihren Klappstühlen sitzen und ignorieren dich, die anderen bringen nicht ein grüßendes Wort zustande, egal wie freundlich du bist.  Sie lächeln nicht, schauen dich nicht mal richtig an, und scheinen dich eher als Last zu betrachten, anstatt als Kundschaft.
Dennoch bekam ich meine ersten ‚Boiled Peanuts‘ in einem Becher serviert, die wirklich gemundet haben.



Das Foto von dem Indianer, der Tänze vorführt, geschah heimlich. Hätte er es bemerkt, würde er sofort Geld dafür verlangen, dass ich ihn fotografiert habe.

Danach fuhren wir zu dem höchsten Punkt in Tennessee,  Clingmans Dome, wo wir nach einem anstrengenden Aufstieg mit einem herrlichen Rundumblick über die Smoky Mountains belohnt wurden.



Nach diesem Ausflug ging es ‚heimwärts‘ zu unserer Hütte,  wo wir den Tag mit selbstgegrillten Burgern und einer Riesen-Süßkartoffel ausklingen ließen, wobei ich persönlich anmerken muss: Süßkartoffeln - nein, nicht unbedingt meines. Hat mit 'Erdäpfel' geschmacklich nichts gemeinsam.

Montag, 22. September 2014

Tag 2 - Shenandoah-Nationalpark



Heute gings nach einem ausreichenden Frühstück mit Bagels, Pancakes, Waffles und Omelettes und ähm … Kaffee in den Shenandoah National Park. 



Wir waren früh genug dort, um noch einen Blick auf einen davonkletternden Schwarzbären zu erhaschen, doch leider entfleuchte der liebe Schwarze ehe wir ihn bildlich gut festhalten konnten. Trotzdem ein tolles Erlebnis, an das wir uns sicher lange erinnern werden. 

Inmitten der Appalachen genossen wir die herrliche Natur in vollen Zügen. Die Sonne schien und wir hatten um die 26°C, also gab es kein Meckern. 




Nur unser ‚Picknick‘ zu Mittag wurde ein bisschen unentspannt, da tausende und abertausende Miniinsekten (wäre ich in Schottland, hätte ich gesagt, es sind Midges)  uns, insbesondere unsere Gesichter umschwirrten. Nein, es waren nicht diese kleinen Fliegen, die ab und an nerven, es waren unzählige,  moskitoähnliche Minitierchen, die sich nicht im Geringsten für unser Essen, sondern nur für uns, interessierten. Also verließen wir fluchtartig das Areal und aßen im geschlossenen Auto fertig. 

Der Nationalpark an sich ist einfach unglaublich schön.  Die Appalachen sind durch und durch grün, die Gegend wirklich wild.
Wir fanden es klasse! 





Obwohl der ‚Indian Summer‘ noch in seinen Anfängen steckt, erkennt man schon vereinzelt den sich herantastenden Herbst.  



Als wir endlich rausfuhren, watschelte gleich hinter einer Radfahrerin ein zweiter Schwarzbär über die Straße und verschwand sofort zwischen den dichten Bäumen. Egal wie viel wir suchten, er blieb gut getarnt und damit für uns unsichtbar.
Danach fuhren wir noch etwa 200 Meilen, bis wir in einem Motel in Abington/VA unseren Ausflugstag beendeten.

Sonntag, 21. September 2014

Ein verhängnisvoller Boarding Pass - oder russisches Roulette

Secondary security - und so weiter ...

Ich kenne den Aufwand, wenn man nach Amerika fliegt - jedesmal strenge Sicherheitskontrollen - manchesmal auch unfreundliches Personal - aber diesmal sollte ich etwas neues lernen.

Zum ersten Mal (WIRKLICH zum ersten Mal) bekam ich den Bonus einer zusätzlichen Sicherheitskontrolle.
Klar, die Amerikaner zahlen dafür, dass die Damen und Herren der Flughafensicherheit in Schwechat strenge Kontrollen machen dürfen - alles gut und schön - hat schon seinen Sinn, doch diesmal hätte ich deswegen fast den Flug nach Washington DC verpasst!
Wieso? Ganz einfach - weil Schwechat in keiner Weise mit der Organisation und der Abwicklung auf amerikanischen Flughäfen mithalten kann!
Besagtes SSSS-Ticket ist etwas, das wir friedlichen Urlauber nur zufällig bekommen. Die Amis möchten, dass Flughäfen stichprobenartig Leute auswählen, die dann einer genaueren Kontrolle unterzogen werden.
Diesmal hatte ich das zweifelhafteVergnügen dieses RussischRoulette-Spielchens.
Ich erfuhr bereits am Vortag beim Einchecken dass ich einen speziellen Boarding Pass bekommen hatte und erkundigte mich höflich, wie das so ablaufen würde. Die nette Dame erklärte mir, es sei ganz einfach. Ich sollte es gleich am Security-Sektor am Abflugstag sagen, dann würde es unkompliziert verlaufen.
Gesagt getan - so steuerte ich gestern auf einen der Security-Herren zu, und wies ihn auf mein *SSSS-Ticket* hin. Freundlich meinte dieser, es sei kein Problem und wies mich in die normale Kontrolle ein. Nach dem üblichen Prozedere kam ich durch den Security. Keiner kontrollierte mich genauer, alles schien wie immer. Gut, dachte ich, dann ist es schon überstanden. Natürlich wunderte ich mich, wie einfach es gelaufen war.
Das böse Erwachen kam dann beim Boarding. Ich zeigte dem Herrn am Schalter mein Ticket, etwa 30 min vor dem geplanten Abflug - und dann gings los!
"Sie haben da dieses Ticket - blabla - sie müssen sofort zu diesem Schalter dort, blabla -" Ich dachte nurmehr: Scheissverein! Ehrlich! Da frag ich rechtzeitig - bin auch rechtzeitig am Flughafen und dann diese Nichtauskünfte! Unorganisiert das ärger nicht mehr geht! Keiner gibt die richtige Auskunft, und dann das Chaos pur!
Okay, um den Rest kurz zu machen: Ich musste warten (etwa 20 min, bis irgendwas geschah) dann musste ich mit einigen Auserwählten, denen es genauso ging, wie mir, in einen Extra-Raum. Dort wartete ich weitere wertvolle Minuten, weil zuwenig Flughafenpersonal im Einsatz war. Irgendwann - wir sollten schon abfliegen - kam ich dann an die Reihe. Finger-Handflächenkontrolle nach Sprengstoffspuren - Schuhe ausziehen, abwarten, Probenergebnisse - abwarten - dann einmal extragenaue Kontrolle meines gesamten Handgepäcks, ein hin und ein her. Nochmal Kontrolle nach Sprengstoffspuren, Rucksack, Geldbörse, Jacke, sogar meine Kaugummipäckchen und Zuckerl blieben davor nicht verschont. Ich wurde von oben bis unten abgetastet, dazu kam noch die Unfreundlichkeit einer der weiblichen Angestellten des Securitypersonals, aber ich muss auch sagen: all die anderen Herren und Damen des Teams bemühten sich redlich, waren selbst genervt von den fehlenden Informationen und halfen, beruhigten, erklärten, was das Zeug hielt.
Dann endlich war ich fertig - und rannte, genervt, sauer, nervös, im fliegenden Galoppwechsel, gefolgt von meinem Lebensgefährten zum Boarding - auch dort alle nett, freundlich aber schon nervös.
Und um es noch richtig zum Abschluss zu bringen: Eine der Damen hinter dem Schalter rief bereits unsere Namen aus, obwohl sie angeblich dort darüber informiert worden waren, dass wir in diesem *SSSS-Sektor* gelandet waren, und ihre krönende Abschlussbemerkung wird mir wohl noch in Erinnerung bleiben:
"WO WAREN SIE DENN BLOSS SO LANGE????" Fast - aber wirklich nur fast hätte ich ihr eine gekn ... stattdessen atmete ich tief durch, schüttelte den Kopf und floh mit meinem Ticket in Richtung Flugzeug. Ich überließ es meinem Lebensgefährten der dämlichen Kuh zu erklären, WARUM wir so spät waren.
Mit einer halbstündigen Verspätung durften wir dann endlich in unseren langersehnten Urlaub fliegen.





Und hier sind wir nun - und ab heute wieder: On The Road again - der Urlaub kann beginnen!






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