Sonntag, 4. November 2018

Herbstzeit - Zeit zum Nachdenken

Vom Loslassen ...
 
Diejenigen, die mich kennen, und die Leser die hier ab und zu mal reinlesen, wissen, dass ich seit längerem daran arbeite, mich neu zu orientieren. Das hat natürlich gedauert, weil ich vieles zu überdenken hatte.
Die Vorzeichen waren natürlich schon lange da.
Unter anderem das Gefühl, im Dauerstress zu stecken, nicht entspannen zu können und die tägliche, negative Erwartungshaltung zum folgenden Arbeitstag.
Mein Autorenleben geriet ziemlich ins Wanken, da mir einfach die Zeit und Ruhe fehlte, mich zu konzentrieren, mich in meine Charaktere hineinzufühlen und die notwendigen Recherchen zu betreiben.
Meine langen Walk-Touren wurden vernachlässigt, die Ausritte, das Motorradfahren, die gemütlichen Läufe, Fotografie-Spaziergänge usw. Also eigentlich all das was ich brauche, um mich in meiner Haut wohlzufühlen.

Ereignisse, wie zum Beispiel vom Pferd zu stürzen, sich eine Gehirnerschütterung zuzuziehen und sich ein paar Rippen zu brechen, sprechen da schon eine deutlichere Sprache. Ich hab nur nicht genau hingehört. Warum? Tja, weil man, wenn man wild auf einem Pferd durch die Gegend galoppiert, einfach diesem Risiko vermehrt ausgesetzt ist und man das natürlich auch weiß. Allerdings genießt man auch den Augenblick viel zu sehr (wild and free), bis man dann mit etwa. 30 - 40 km/h vom Pferd fällt. Um es direkt zu sagen: Ja, es tat schon weh und ich bin heilfroh, dass ich einen Helm trug, doch selbst nach einem Jahr denke ich noch daran.
Der Fehler war einfach, die Signale zu übersehen, oder besser gesagt: Sie zu ignorieren. Soweit so gut – besser spät als nie.

 Ich bin Berufsoptimistin, was dazu führt, dass ich mich selbst vertröste, dass ich versuche, für alles Negative, was mir meinem Gefühl nach widerfährt, eine positive Erklärung zu finden. Ich bin nicht immer überzeugt davon, dass alles im Leben gutgeht, aber ich denke einfach, es kann nicht alles schiefgehen. Eine schlechte Situation kann wieder besser werden, also warte ich erstmal eine Weile. Dadurch warte ich natürlich oft zu lange ab.
Ich behalte eben die Sonne im Auge und sehe dadurch die Schatten nicht (sagen die australischen
Ureinwohner auch).


Wir Menschen besitzen eigentlich die Fähigkeit, dazuzulernen – obwohl wir, bis auf einige Ausnahmen, eher träge sind und nicht besonders auf Veränderungen stehen.
Manchmal gelingt uns das Loslassen kinderleicht, oft hält die Angst uns zurück und wir bleiben einfach da stehen, wo wir sind, weil es halt ‚immer so war‘, – und ein anderes Mal wieder brauchen wir den einen oder anderen Tritt in den Hintern (Ich bin die mit dem Tritt in den Hintern).
Diesmal hab ich eine endgültige Entscheidung getroffen – und seitdem fühle ich mich besser.
 Ich bin mittendrin im Loslassen und habe schon den einen oder anderen Schritt dazu getan, der es mir erleichtert, meinen Weg weiterzugehen.
Veränderungen erfordern nun mal einen Umbruch, das muss man sich bewusst machen, sonst geht nix.
  So, jetzt hab ich wieder jede Menge Gedankengut niedergeschrieben – und mein Blog darf sich über einen neuen Beitrag freuen. Ist ja schon eine ganze Weile her.
Bis zum nächsten Mal!