Samstag, 26. November 2016

Black Friday- Grübeleien

Und sowas alles ... :-)
Gestern war der ‚Black Friday ... AUCH BEI UNS, was irgendwie irritierend ist, denn wir haben doch die sogenannten ‚Einkaufssamstage‘, oder nicht?
Ich meine, in Österreich ist jeder Samstag ein Einkaufssamstag, aber ab dem ersten Adventwochenende gibt es DIESE GANZ BESTIMMTEN EINKAUFSSAMSTAGE.
Auch bei uns rieselt es dann angeblich Prozente in Mengen. Weshalb wir nun Amerika trotzdem nachäffen müssen, bleibt mir schleierhaft.


‚Black Friday‘ wird in den Vereinigten Staaten der Freitag nach Thanksgiving genannt. Thanksgiving fällt immer auf den vierten Donnerstag im November, damit gilt der darauffolgende Black Friday als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachtseinkaufsaison. In den Staaten gibt es auch tatsächlich an diesem einen Tag wahre Schleuderpreise. Kunden stehen schon in der Nacht bei diversen Geschäften an, damit sie ja nicht leer ausgehen.

Gut, dachte ich dann gestern, schauen wir doch einfach nach, wie es um die Black Friday-Angebote bei uns hier so bestellt ist.
Ich suchte etwas, das ich mir vor kurzem selbst gekauft hatte: etwas einfaches - nämlich eine Winterjacke.
Derselbe Online-Shop prahlte, wie so viele andere mit ihren Black Friday-Angeboten, Demgemäß suchte ich mir die gleiche Jacke heraus, und siehe da:
die gleiche Jacke - derselbe Preis. Der einzige Unterschied: Dieses Angebot wurde als Black Friday-Angebot beworben.
Also sind Black Friday - Sales bei uns nichts anderes als diverse andere Angebote, die es immer wieder in den verschiedensten Formen gibt.
Ich verglich dann noch ein paar Sachen, wie Laptops, Computerzubehör usw. - das Ergebnis blieb das gleiche. Keine Schleuderpreise, keine Unterschiede zu diversen anderen Angeboten.
So frage ich mich nun: Brauchen unsere Geschäftsleute tatsächlich amerikanische Ideen, um Umsätze zu erzielen? Wenn ja, sollten wir überlegen, woran das liegen könnte.

Ich mag die USA sehr, bin unheimlich gerne dort, aber die Vereinigten Staaten sind halt die Vereinigten Staaten und hier ist eben Österreich.
Jetzt grüble ich: Können wir nicht einfach österreichisch bleiben? Schaffen wir das nicht mehr? Brauchen wir unbedingt Amerika um uns besser, stärker, moderner zu fühlen?

Wenn man auf Urlaub in die Staaten fährt, ist es großartig. Ich liebe es dort, fühle mich wohl - aber nur, solange ich Ferien dort mache.
Ein Leben für immer und ewig in meinem Lieblingsurlaubsland kann ich mir nicht vorstellen - außer ich gewinne im Lotto, behalte meine österreichische Krankenversicherung und meinen Lohn- beziehungsweise meine Pension - und kann jederzeit zurück nach Österreich, falls mir danach ist.
Okay, das fällt dann wohl eher unter ‚vorübergehendes Leben‘, und würde nur unter diesen Bedingungen funktionieren.
Aber spaziert man dort in irgendeinem Staat durch die Gegend, fährt mit dem Auto unendliche Meilen, um an ein bestimmtes Ziel zu kommen, schaut sich genauer in den Reservaten und in den Straßen der Städte um, bemerkt man: Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Beim nächsten Mal, wenn wir uns einen weiteren Schritt in die ‚Amerikanisierung‘ hineinwagen, sollten wir kurz innehalten und daran denken, wie gut es uns hier tatsächlich geht - und dass Angebote immer wieder kommen, in der einen oder anderen Form, ganz ohne ‚Black Fridays‘
In diesem Sinne: Ein schönes erstes Advent-Wochenende!