Sonntag, 11. August 2013

Schottland Juli/August 2013 - Teil 1


Dieses Jahr ging es nach Schottland


Schottland hat soviel zu bieten. Da ich die Geschichte des Landes nicht einfach nur so überfliegen möchte, werde ich mir Zeit beim Erzählen lassen ...

Erster Teil:

Die Highlands, sowie die Cairngorms - Wälder - Seen - verfallene Burgruinen, Festungen und Kathedralen, nicht zu vergessen die Sache mit den Malt-Whiskys 

Unsere Reise brachte uns zuerst nach Insh - Newtonmore - Kingussie - Cairngorm Mountains:

20.07 - 23.07. 2013:

Nachdem wir unseren Mietwagen am Flughafen von Edinburgh geholt hatten, konnte es bei Sonnenschein und 27° C losgehen.
Unser Bed & Breakfast lag in Inch, einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Newtonmore.
Die Besitzer sind ein älteres Ehepaar mit einer kleinen Schafzucht, samt Max - dem Shepherd-Dog und vielen Hühnern bei den Cairngorm Mountains.
Nette Zimmer und gute Insidertipps vom Besitzer standen im Vordergrund. Außerdem war das Frühstück hervorragend.
Am Ankunftstag blieb nicht viel zu tun, außer die Zimmer zu beziehen und ein bisschen auszupacken. Danach unternahmen wir einen Ausflug zu den Ruthven Barracks.

Ruthven Barracks:

Die Ruine einer ehemaligen Militärbaracke - Nach dem Jakobiter-Aufstand 1715 wurde sie vier Jahre später als Vorsichtsmaßnahme gegen den Unruhen in den Highlands errichtet. Mehrere Gebäude wurden hier immer wieder errichtet.
Man geht unter anderem davon aus, dass im Jahre 1229 hier ein Schloss stand. Im Jahre 1371 war das ehemalige Gebäude der Wohnsitz  von Alexander Stewart, erster Earl of Buchan aka Wolf of Badenoch.
Selbstverständlich gibt es dazu eine Gruselgeschichte.
Es scheint, als ob die Ruinen von diesem berüchtigten Lord nach wie vor heimgesucht werden, der seinerzeit dem Teufel in die Falle gegangen war und dazu verdammt wurde, mit ihm Karten zu spielen. Aber wie gesagt: Nur eine Geschichte.





Am Abend in unserem B&B stellten wir fest, dass die Sonne erst um 22h unterging.

Foto aufgenommen um 22.24h

Richtig finster wurde es den ganzen Urlaub über in der Nacht nicht.


Tag 2 - 21.07.2013:

Nach dem Frühstück gings zum Loch An Eilean, wo wir eine kleine Wanderung bei milden Temperaturen unternahmen. Der See liegt wunderschön in einer hügeligen, bewaldeten Gegend. Auf einer kleinen Insel mittendrin befindet sich die Ruine von Loch An Eilean Castle - erbaut im 14. Jahrhundert, gehörte vermutlich ebenfalls dem ‚Wolf of Badenoch‘ und täuscht heute mit seinem idyllischen Anblick darüber hinweg, dass es auch eine weitere militärische Festung war. Ach ja, ab hier lernten wir, dass Bremsen um einiges lästiger sind, als die sogenannten ‚Midges‘.




Danach fuhren wir zum Meer, Richtung Nairn. Schöner, belebter Strand. Wetter nach wie vor untypisch für Schottland. Dabei ist uns aufgefallen, dass sie nirgendwo Sonnenschirme haben. Interessant, nicht wahr?



Letzter Sightseeing-Punkt des Tages:

Fort George. Eine riesige Befestigungsanlage aus dem 18.Jahrhundert diente ursprünglich dazu, den Zugang nach Inverness zu kontrollieren - unter anderem auch die Einfahrt in den Maray Firth. Diese Vorsichtsmaßnahme entstand nach der berühmten Schlacht im Culloden Moor. Wir besichtigten die Festung nur von außen.



Da der Abend auch warm und sonnig war, schlug unser B&B-Chef vor, dass wir picknicken sollten und wusste auch schon wohin wir sollten. Also ließen wir den Abend gemütlich am Tromie River ausklingen.

Tag 2 - 22.07.2013:

Nach dem Frühstück brachen wir zu einem weiteren See auf.
Loch Morlich liegt im Cairngorm-Nationalpark im Glenmore Forest und bietet genug Möglichkeiten für netten Campingurlaub und Wassersportaktivitäten, und selbstverständlich auch zum Wandern.



Der Weg rundherum entpuppte sich als hübscher Wanderweg zwischen Farnen, Sträuchern und ab und zu kleineren Waldstücken, allerdings war es uns nicht möglich, direkt zum Ufer ans Wasser zu gelangen. Da wo wir es versuchten, gab es übliches Moorland, sumpfig und unpassierbar, und direkte Zugänge gab es nur bei den Bootsvermietern und den überfüllten Stränden. Leider Gottes in der Saison unvermeidbar.
Dennoch genossen wir die Wanderung, ehe wir zum Cairngorm-Mountain aufbrachen.
dort fuhren wir mit der Standseilbahn hinauf, mussten allerdings feststellen, dass wir nur auf eine Aussichtsplattform rauskonnten.



Eigentlich wären wir gerne dort herumspaziert, doch die Schotten haben sehr strenge Kriterien, was dieses Naturschutzgebiet betrifft. Wanderer müssen angemeldet sein. Also fuhren wir nach einer kurzen Pause mit der Standseilbahn hinunter.
Nach einem Abstecher zum bereits stillgelegten Bahnhof ‚Boat of Garten‘ (Erinnert ein wenig an die Harry Potter-Verfilmungen am Bahnhof von Hogsmeade) beschlossen wir in Newtonmore zu essen.


Boat Of Garten

Pub in Newtonmore


 23.07.2013:

Der Tag des Whisky-Trails
Wetter noch immer mild, aber in der Früh zum ersten Mal bewölkt.

Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf zur Cardhu-Destillerie, die ich unbedingt sehen wollte. Nach einer ausführlichen Besichtigung, wo wir allerhand über den Single-Malt erfuhren, gab es auch noch eine Whisky-Verkostung.
Leider darf man innen in der Destillerie nicht fotografieren, aber es war sehr interessant und bot einiges an Geschichte.



In Dufftown kam dann der erste Regenschauer, der allerdings nicht lange andauerte. Die kleine Stadt ist sehr gemütlich. Außerdem hat sie einen hübschen ‚Clocktower‘
Zwischen 1823 und 1897 entstanden sieben Whisky-Brennereien. Dazu gibt es sogar einen Spruch:
Rome was built on seven hills, Dufftown stands on seven stills  (Stills sind die Brennblasen aus Kupfer, die zur Destillation von Whisky verwendet werden).



Hier aßen wir eine Kleinigkeit, ehe wir uns die Fassfabrik ansahen, die ebenfalls zu der Geschichte des Whiskys gehört. Jedenfalls weiß ich jetzt, wie mühsam es ist ein ‚richtiges Fass‘ fertigzustellen.



Danach ging es weiter nach Elgin - Besichtigung der alten Kathedrale, oder das was noch davon übrig ist.

Die 1224 gegründete Kathedrale wurde im Volksmund »das Licht des Nordens« (The Lantern of the North) genannt und war damals die größte Kathedrale Schottlands.
Rund um die eindrucksvollen Ruinen befinden sich uralte Grabsteine, Gräber von Kreuzrittern und geheimnisvolle Grabkammern.




Klarerweise gibt es auch hier mystische Geschichten von verstorbenen Helden und geisterhaften Erscheinungen.
Die Stadt Elgin selbst, war, wie so viele andere auch, heiß umkämpft. Zum Beispiel tötete der Heeresführer ‚Macbeth‘ seinen König Duncan I, am 14. August 1040 in der Schlacht bei Pitgaveney, nördlich von Elgin. Tja, so kam William Shakespeare zu seinem großen Werk.

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